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1334. Oktober 11. o. O. (act. et dat.).

i. vig. s. Hedwigis.

Ulrich v. Landisberc bek., daß er von dem berühmten Herzog Heinrich v. Glogau u. H. zu Sagan für sein Geld das oberste Recht, nämlich über Totschlag u. Gliederverstümmlung i. den Dörfern der Saganer Regularkanoniker Nyinwald (Neuwaldau, Kr. Sagan), Rychynbach (Reichenbach, Kr. Sagan), Sodlychdorf (Zedelsdorf, Kr. Sagan) und Clepen (Kleppen, Kr. Sagan) gekauft hatte, und daß gen. Kanoniker i. Erwägung, daß sein Schutz ihnen nützlich sei, folgende Ordnung, die er auf den Rat seiner Getreuen abgeschlossen hat, mit ihm gemacht haben: Danach erhalten er u. s. rechtmäßigen Nachfolger i. den genannten Dörfern von jeder großen ausgesetzten Hufe zu Mich. 8 Skot u. zu Invoc. 7 Skot, von jeder kleinen Hufe zu Mich. 5 Skot u. zu Invoc. 4 Skot, wofür die Bewohner dieser Dörfer von allen andern Diensten, Angarien u. Beden (precaria) frei sein sollen. Außerdem sollen die Scholzen u. Feodalen der gen. Kanoniker, die in diesen Dörfern leben, von dem vorgenannten Zins u. allen andern Diensten frei sein; jedoch sind sie verpflichtet, diesen Zins für ihn u. s. Nachfolger einzusammeln und ihm zu überreichen.

Z.: Die gestrengen u. ehrenwerten Männer Joh. Vitulus (Kelbchen), Heinr. v. Rechynberc, Konrad v. Kalcruthe (Kalkreuth), Otto v. Predelanth, Tylo Saccus (Sack) u. Heinrich de Quosso u. a. m.


Bresl. Staatsarch. Urk. Augustiner Sagan 62. Orig. Perg., von dessen Besieglung nur der Pergamentstreifen noch vorhanden ist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.